Selbstverständnis

Selbstverständnis

 

Für Internationalismus und eine selbstbestimmte Gesellschaft

Uns verbindet eine gemeinsame Erfahrung. Ob als Freiwillige, Reisende, PraktikantInnen oder BesucherInnen haben wir das sozialpolitische Projekt Inti Phaj’si in El Alto (Bolivien) kennengelernt und sind seitdem ein Teil von ihm geworden. Die Zeit in Bolivien und die direkte Mitarbeit vor Ort war für uns zwar stets nur begrenzt, doch die Vision des Intis und seine politische Botschaft kennt weder geographische noch zeitliche Grenzen: Der Kampf für eine selbstbestimmte Gesellschaft – mit Bildung, Kunst und interkultureller Begegnung. Nach unserer Rückkehr haben wir deshalb damit begonnen, ein europaweites Kollektiv von Ehemaligen aufzubauen. Unser Ziel ist es, internationale Austauschprojekte zwischen dem Inti Phajsi und anderen Projekten zu fördern und zu realisieren sowie durch das Sammeln von Spendenmitteln einen effektiven Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Arbeit in Bolivien zu leisten. Zu diesem Zweck haben wir 2019 den gemeinnützigen Verein Inti Phaj’si – Solidarität und Kultur in Aktion e.V. gegründet.

Think globally – act locally?

Die Welt verändern kann man am Besten vor der eigenen Tür – das sehen wir auch so. Und doch sind unsere Erfahrungen, Möglichkeiten und Lebensrealitäten immer mehr miteinander vernetzt und voneinander abhängig. Jedoch nicht gleichberechtigt. Als Freiwillige aus Europa haben wir erlebt, dass historisch mit dem Kolonialismus gewachsene Abhängigkeitsverhältnisse Begegnung und Austausch auf Augenhöhe kaum möglich machen. Um unsere Verantwortung wahrzunehmen, organisieren wir deshalb Reverse-Projekte, das heißt Austauschprojekte von bolivianischen Jugendlichen nach Deutschland.

Solidarischer Internationalismus

Doch auch Austauschprojekte sind nicht zielführend, wenn sie auf Kosten der Arbeit vor Ort gehen. Die Arbeit vom Inti Phajsi hat in Bolivien mit strukturellen Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Derzeit gibt es in Bolivien keinerlei Finanzierung für politisch unabhängige Bildungsarbeit wie der des Inti Phajsis. Und auch ausländische Gelder, wie staatliche Entwicklungshilfe, sind oft an politische Einflussnahme und Bedingungen geknüpft, die Abhängigkeiten noch verstärken können.

Die momentane politische und gesundheitliche Krise in Bolivien verschlimmert diese Situation noch weiter. Um so wichtiger ist solidarischer Internationalismus. Wir sind der Überzeugung, dass es auf dem Weg zu einer globalen Gemeinschaft und selbstbestimmtem Leben nötig ist, sich gegenseitig auch finanziell zu unterstützen. Im Sinne praktischer Umverteilung sammeln wir deshalb Spenden, um die Arbeit in Bolivien direkt und bedingungslos unterstützen zu können.